Переводчик Юлия

Dass die Biotechnologie in unserer weithin gesättigten Industriegesellschaft viele neue Marktchancen öffnen könnte, steht fest, seit gentechnologische Entwicklungen die gezielte Veränderung von Erbinformationen aller Lebewesen ermöglichen. So setzen die Mediziner auf die Entwicklung körperei¬gener Medikamente, wenn die Genkombination zur Produktion dieser Stoffe genau ermittelt werden kann. Wird diese Geninformation dann be¬stimmten Bakterien übertragen, produzieren sie nach der entsprechenden Regieanweisung den gewünschten Stoff. Ähnliche Innovationsschübe erhofft man sich in der Landwirtschaft und für den Umweltschutz. Im Gegensatz zu diesen euphorischen Prognosen hält sich die chemische Industrie mit ihrer Einschätzung der biotechnologischen Zukunft sehr zurück. Selbst wenn konkrete Beispiele unter günstigen Bedingungen durch¬gerechnet werden, herrscht anschließend noch Ernüchterung. Hoechst in¬vestierte allein über 70 Millionen Mark in ein Forschungslaboratorium für Molekularbiologie. Die Bayer AG (die Bayer Aktiengesellschaft) wendet jährlich weltweit über 250 Millio¬nen Mark für die biotechnologische Forschung auf. Dennoch mussten alle Unternehmen im Bereich der Biotechnologie feststellen, dass hier der Weg von der erfolgversprechenden Grundlagenforschung bis zum marktreifen Produkt weiter ist als in anderen Wirtschaftsbereichen. Kein gentechnologisches Produkt steht bisher marktreif (außer Biosensoren) zur Verfügung - und dies, obwohl bereits seit langem von der biotechnologischen Revolu¬tion durch ertragreichere Tiere und Pflanzen gesprochen wird. Obwohl sich die optimistischen Erwartungen an die wirtschaftlichen Aus¬sichten der Biotechnologie bisher nicht erfüllt haben, deutet sich auch auf dem kleinen Markt schon das typische Problem der beginnenden Massenproduktion an: die Konzentration.